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July 2016 Leonie Waldenmeier - UFH
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July 2016 Leonie Waldenmeier

16.08.2016
Abschied aus El Salvador

Die Patienten lernen ihren Blutzucker selbst zu messen
Die Patienten lernen ihren Blutzucker selbst zu messen

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Dies war ja leider meine letzte Woche in der Unidad de Salud und auch deshalb nutzten wir sie noch einmal jede Minute für das Diabetesprojekt. Am Dienstag stellten José und ich den Diabetespatienten die Studie vor und erklärten ihnen den praktischen Ablauf der Blutzuckermessung zuhause. Am Freitag luden wir ein zweites Mal ein um zum einen mittels eines kleinen Quiz herauszufinden was aus den vorherigen Vorträgen hängen geblieben ist. Gleichzeitig wiederholten wir Wichtiges zur Krankheit Diabetes und deren Behandlung. Viele Nachmittage und Abende dieser Woche verbrachten José und ich damit, die Studie zur Wirksamkeit des Einsatzes der Blutzuckermessgeräte und vor allem deren praktische Umsetzung weiter zu planen. Denn bevor man die Studie beginnt, ist es sehr wichtig, sie gut vorzubereiten. Meiner Meinung nach ist nichts ärgerlicher und auch zeitaufwendiger, als das Design später nochmal ändern zu müssen oder sogar festzustellen, dass die Studie falsch konzipiert war. Genau aus dem Grund, habe ich diese Woche die Blutzuckermessgeräte auch noch nicht verteilt. José wird die Verteilung der Geräte für mich übernehmen, sobald die Studie von seiner Universität genehmigt ist. Wir werden aber natürlich weiterhin diesbezüglich in Kontakt bleiben und ich werde weiterhin versuchen – soweit das eben aus großer Entfernung möglich ist – mich bei der Umsetzung zu beteiligen.

Abschied von den Diabetespatienten
Abschied von den Diabetespatienten

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Mein Fazit: die Arbeit mit den Diabetespatienten hat mir sehr, sehr, sehr viel Spaß gemacht! Ich war wirklich überrascht wie viele Patienten regelmäßig zu den Vorträgen kamen und auch wie dankbar sie darüber waren, dass sich jemand extra Zeit für sie nimmt. Was natürlich auch sehr gut ankam, war der Kaffee mit Süßstoff den wir zu jedem Vortrag in dieser Woche anboten ;). Dafür, dass es bei meiner Ankunft ja absolut unsicher war ob und wenn ja wie viele Blutzuckermessgeräte von Spenden gekauft werden können, hat auch das dann noch gut geklappt. Es konnte zwar noch nicht für alle Patienten ein Gerät gekauft werden, aber mit der Studie werden zumindest ein großer Teil der Patienten für 3 Monate ein Gerät erhalten. Außerdem kann herausgefunden werden ob die Blutzuckerselbstmessung in einer sozioökonomisch- und bildungs-schwachen Bevölkerung überhaupt eine Verbesserung der Behandlung von Diabetes erzielt.

Lorena, die Sekretärin hilft mir dabei eine Vertrag für die Übergabe der Blutzuckergeräte zur erstellen
Lorena, die Sekretärin hilft mir dabei eine Vertrag für die Übergabe der Blutzuckergeräte zur erstellen

An meinem letzten Tag dort hatten die Mitarbeiter der „Unidad de Salud“ und des „Centro de Nutrición“ eine kleine Abschiedsfeier für mich organsiert. Sra. Paulina und Sra. Blanca hatten Fisch mit Reis und Gemüse gekocht und als Nachspeise gab sogar einen kleinen Kuchen. Der Abschied dort war für mich wirklich hart. Ich habe die Menschen in El Zapote in so kurzer Zeit wirklich in mein Herz geschlossen. Trotz ihrer teilweise schwierigen Lebenssituation strahlen sie Zufriedenheit aus, die für mich absolut ansteckend war. Auch die Unkompliziertheit und Herzlichkeit die ich dort erlebt habe, war einfach soooo angenehm. Ich wurde mehr als positiv überrascht. Vielen Dank El Zapote und El Porvenir! Und vielen Dank auch an Unified for Health, die mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben!

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Bei meiner Abschiedsfeier
Bei meiner Abschiedsfeier

 

 

 

 

 

 

Herzlich Willkommen Franz und Lucy! Ich wünsche euch ganz viel Erfolg bei eurem Projekt!
Herzlich Willkommen Franz und Lucy! Ich wünsche euch ganz viel Erfolg bei eurem Projekt!
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Abschied auch von den besten "Mitbewohnern" in der Barra de Santiago
It`s not all about work
It`s not all about work

 

 

 

 

 

 

07.08.2016

Diabetes Diabetes Diabetes

Am Montag nahm ich die gekauften Blutzuckergeräte mit in die Unidad de Salud. Die Freude dort war natürlich groß,  Mit den bisher gesammelten Spenden konnten wir insgesamt 17 Blutzuckermessgeräte kaufen. Es erschien uns allen dabei sinnvoll , dass beide Gesundheitspromotoren jeweils ein Gerät zur Verfügung gestellt bekommen. Da sie täglich in den beiden Dörfern unterwegs sind, können sie dort bei Bedarf  direkt den Blutzucker messen und die Leute wenn nötig in die Unidad de Salud schicken. Die restlichen 15 Blutzuckermessgeräte werden  nach Absprache mit den Gesundheitspromotoren, Don Fermín und Sra. Zuleyma, der Krankenschwester Sra. Nety und dem UFH Team  anhand der Dringlichkeit der medizinischen Indikation sowie sozioökonomischen Aspekten verteilt. José, der Arzt hatte  dazu die Idee, dass er die Einführung von BZ Geräten gut in seine Doktorarbeit einbinden könnte. Dies würde bedeuten, dass die Patienten die an der Studie teilnehmen das Gerät leihweise für 2 Monate erhalten. Es würde dann genutzt werden, um zum einen ein Blutzuckertagesprofil zu erstellen und zum anderen würden die Patienten zuhause ihren Blutzucker selbst zwei bis drei Mal pro Woche messen. Nach den 2 Monaten würde eine Kontrollgruppe die jeweiligen Geräte erhalten. Zudem soll der HbA1C („Langzeitblutzucker“) zu Beginn und nach 2 Monaten gemessen werden, um zu prüfen, ob der Gebrauch von Blutzuckermessgeräten zusammen mit Informationsveranstaltungen eine Besserung  der Blutzuckerwerte bewirken kann. Eine Doktorarbeit ist Pflicht im Medizinstudium in El Salvador. Bei der Umsetzung ist man aber komplett auf sich   allein gestellt – auch finanziell. Konkret bedeutet dies, dass José die HbA1C-Messung selbst zahlen muss - und das bei einem nicht wirklich üppigen Gehalt. Ich und auch die Mitglieder von UnifiedForHealth fanden diese Idee sehr gut, da so auch wir sehen können, ob der Kauf von Blutzuckergeräten zusammen mit Diabetesschulungen wirklich einen Einfluss auf den Gesundheitszustand von Diabetespatienten in einer ländlichen und strukturschwachen Region hat.

Mit Don Fermín
Mit Don Fermín
Ich erkläre Sra. Zuleyma die Verwendung der BZ-Geräte
Ich erkläre Sra. Zuleyma die Verwendung der BZ-Geräte

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Für nächste Woche haben wir die Diabetespatienten nochmals zu zwei Vorträgen eingeladen und werden außerdem allen Teilnehmern an der Studie das Blut für die HbA1C-Messung abnehmen. Das wird eine kleine Herausforderung sein, da es nötig ist, das Blut von allen Teilnehmern an einem Tag abzunehmen. Wir werden das Blut dann mit in die Hauptstadt San Salvador nehmen, um den HbA1C bestimmen zu lassen, da es dort deutlich billiger ist.

Tag der "Fumigación"

Die Übersetzung von Fumigación ist „Ausräucherung“ oder „Begasung“. Dies ist hier nichts Esoterisches wie bei uns in Deutschland - sondern bedeutet, dass Gift versprüht wird, um die Insekten in den Häusern abzutöten und so die Verbreitung der durch Mücken übertragenen Krankheiten einzudämmen. Dies ist hier besonders wichtig, da in El Salvador sowohl Malaria, Dengue und Chikungunya von Mücken übertragen werden. Am vergangenen Dienstag   war es dann mal wieder Zeit, El Zapote auszuräuchern: Das Gift und die benötigten Geräte werden vom Staat zur Verfügung gestellt. Die Gesundheitspromotoren haben die Aufgabe Freiwillige zu rekrutieren, die an diesem Tag durch das Dorf laufen und die Häuser von innen und von außen “ausräuchern“. Als Gift wird Deltamethrin verwendet – eine Substanz, die man in Deutschland zum Beispiel in Zeckenhalsbändern für Hunde und Katzen verwendet. Dieses wird mit Diesel vermischt und in eine Maschine -wie auf den Bildern zu sehen - gefüllt. Sie produziert dann den beißenden Rauch der das Gift enthält, dass die Insekten abtötet. Insgesamt – für mich – eine sehr ungewohnte wenn auch interessante Erfahrung. Für die Leute in El Zapote allerdings notwendig, um den genannten Krankheiten vorzubeugen.

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Den Freiwilligen wird die Benutzung der Maschinen erklärt.
Den Freiwilligen wird die Benutzung der Maschinen erklärt.
Das erste Haus wird ausgeräuchert
Das erste Haus wird ausgeräuchert
Der Bus der die leute im Dorf mittels Lautsprecher über die Fumigación informiert.
Der Bus der die leute im Dorf mittels Lautsprecher über die Fumigación informiert.

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Wie immer freue ich mich schon sehr auf nächste Woche, auch wenn ich es schon sehr bedauere, dass es meine letzte Woche hier in El Salvador sein wird.

 

 

31.07.2016

Die vierte Woche

Diese Woche habe ich die meiste Zeit Sra. Zuleyma, die Gesundheitspromotorin begleitet. Zu Beginn der Woche fuhr ich mit ihr nach El Porvenir, um dort die Leute zum Vortrag über Diabetes einzuladen. In der „Unidad de Salud“ sind nur 5 Diabetespatienten registriert. Bei einer Bevölkerung von über 800 Leuten ist das ziemlich wenig, wenn man bedenkt, dass laut Statistik ungefähr 10% der Menschen in El Salvador an Diabetes leiden. Das liegt zum einen daran, dass manche Diabetespatienten in eine andere „Unidad de Salud“ in dem Nachbardorf La Garita gehen und auch daran, dass nicht alle die kostenlose Gesundheitsversorgung der „Unidad de Salud“ nutzen, sondern zu einem Privatarzt gehen. Sra. Zuleyma kennt wirklich jede einzelne Person inklusive Krankheitsgeschichte in El Porvenir und somit konnten wir immerhin 16 Leute zum Vortrag einladen. Das sind natürlich trotzdem deutlich weniger als die 10% erwarteten Diabetespatienten. Gründe dafür könnten sein, dass Diabetes in El Porvenir unterdiagnostiziert ist oder auch, dass die Prävalenz von Diabetes in El Porvenir doch nicht so hoch ist.

Am Dienstag habe ich dann den Vortrag über Diabetes in der „Unidad de Salud“ in El Zapote gehalten. Von den 25 Personen, die eingeladen wurden, kamen immerhin 13. Bei meinem Vortrag habe ich zum einerseits einen kurzen Überblick über die Krankheit Diabetes gegeben und mich dann aber hauptsächlich auf die richtige Ernährung bei Diabetes und die Bedeutung von Bewegung bzw. Sport konzentriert. Meiner Meinung nach ist es ein wichtiger Teil der Diabetesbehandlung, die Patienten über ihre Krankheit zu informieren und ihnen ihre Eigenverantwortlichkeit bei der Behandlung deutlich zu machen. Am Mittwoch habe ich dann den gleichen Vortrag in der Schule in El Porvenir gehalten. Der Direktor der Schule war so nett, uns einen Raum dafür zur Verfügung zu stellen. Mit etwas Verspätung kamen dann doch immerhin 7 Diabetespatienten. Da sie im Anschluss so viele Fragen hatten, war dies der erste Tag, an dem ich Überstunden gemacht habe ;).

Beim Einladen der Diabetespatienten
Beim Einladen der Diabetespatienten
Der Vortrag in der Unidad de Salud in El Zapote
Der Vortrag in der Unidad de Salud in El Zapote
Der Vortrag in der Schule in El Provenir
Der Vortrag in der Schule in El Provenir

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Freitag sind José und ich dann etwas früher aufgebrochen, um mit dem bisher erhaltenen Spendengeld zumindest für einen Teil der Patienten ein Blutzuckermessgerät zu kaufen. Bei ASADI (dem Diabetesverband in El Salvador) wurden wir auch wieder sehr freundlich empfangen und erhielten gleich noch eine Schulung zur Verwendung der Blutzuckermessgeräte und zur richtigen Ernährung bei Diabetes. Für mich war das sehr hilfreich, mal einen Muttersprachler über das Thema reden zu hören. Vielen Dank an alle Spender, die dies möglich gemacht haben!

Schulung bei ASADI
Schulung bei ASADI
Bei ASADI
Bei ASADI

 

 

 

 

 

Ich freue mich schon auf nächste Woche, wenn die Blutzuckergeräte dann zum Einsatz kommen!

Neue Tupfer werden hier per Hand aus einer Rolle Stoff gefaltet
Neue Tupfer werden hier per Hand aus einer Rolle Stoff gefaltet
Besuch eines Schweines in der Unidad de Salud
Besuch eines Schweines in der Unidad de Salud

23.07.2016:

Die dritte Woche
Auch diese Woche war wieder sehr spannend für mich! Der Patientenandrang war diese Woche deutlich grösser als die letzten beiden Wochen. Somit gab es für mich auch einiges Medizinisches zu tun: Verbände wechseln, EKGs schreiben, Blutdruck messen, Blutzucker messen und sogar eine Röntgenaufnahme beurteilen.

So beurteilt man hier Röntgenbilder :)
So beurteilt man hier Röntgenbilder 🙂

Ein spannender Patient kam gleich zu Beginn der Woche. Der Sprecher bzw. Anführer der „Mara“ von El Porvenir berichtete von einer Pilzinfekton der Haut, subfebrilen Temperaturen, Schwäche und Gewichtsverlust. Mara Salvatrucha ist eine kriminelle Jugendbande, die mafiaähnliche Strukturen hat. Mit diesem Hintergrundwissen und mit den typischen Symptomen dachten wir zunächst an HIV oder auch Tuberkulose. Ich bin sehr gespannt ob sich der Verdacht bestätigt!

 

 Zum Diabetesprojekt
Bei einer Morgenbesprechung mit allen 6 Mitarbeitern der Unidad de Salud konnte ich nochmal offiziell das Diabetesprojekt vorstellen und alle über den aktuellen Stand und die Herausforderungen informieren.

Bei der Morgenbesprechung
Bei der Morgenbesprechung

Mit Hilfe von Sra. Zuley und Don Fermín haben wir dann alle Diabetespatienten zu einem Vortrag in der Unidad de Salud nächste Woche eingeladen. Ich bin schon gespannt, wie viele Patienten kommen werden! Außerdem hatte ich mich mit ASADI, dem Diabetesverband El Salvadors in Verbindung gesetzt, da man über sie vergünstigt Blutzuckermessgeräte mit Zubehör kaufen kann. Trotz des günstigeren Preises fehlt es noch an finanziellen Mitteln alle Patienten mit einem Blutzuckermessgerät versorgen zu können. Wir werden deshalb einen Spendenaufruf über betterplace.org starten, um so eventuell den benötigten Betrag zusammenzubekommen. Jede noch so kleine Spende ist dann gerne gesehen!  🙂

Auf dem Weg zur Unidad de Salud
Der Weg zur Unidad de Salud jeden Morgen

 

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16.07.2016:

Die zweite Woche in El Zapote
Am Montag fuhr ich zusammen mit José nach Ahuachapan zu einer Fortbildung für alle Allgemeinärzte aus dem gleichnamigen Departamento (“Bundesland“). Zum einen interessierte es mich wie Fortbildungen in El Salvador ablaufen und zum anderen war es geplant Dr. Ramirez, den „leitenden Allgemeinarzt“ des Departamentos, kennenzulernen. Ich wollte ihm das Projekt in El Zapote vorstellen, da er bisher nicht involviert ist. Leider war er dann doch nicht vor Ort. Da er aber am Telefon sehr interessiert schien, das Projekt kennenzulernen, werde ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen.

Bei der Fortbildung zum Thema Müttersterblichkeit
Bei der Fortbildung zum Thema Müttersterblichkeit

Die anderen Tage verbrachte ich – wie im letzten Blog schon erwähnt- mit der Erhebung der Daten für die Studie zur Verbreitung der „Non Communicable Diseases“ in El Zapote. Ausserdem konnte ich mithilfe von José herausfinden wie viele Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 in El Zapote registriert sind. Insgesamt sind es 39 und damit mehr als doppelt so viele wie anfangs angenommen. Für nächste Woche ist geplant, mithilfe der „Gesundheitspromotoren“ die Wohnadresse oder Telefonnummer herauszufinden um sie dann telefonisch oder persönlich zu einem Vortrag über das Leben mit Diabetes Typ 2 einzuladen.
Am Mittwoch wurde ich noch spontan gefragt, ob ich Lust hätte, am Donnerstag in der Schule in El Porvenir einen Vortrag über Eisenmangelanämie zu halten. Also bereitete ich noch eine Präsentation vor und fuhr dann zusammen mit Sra. Zuley und José in die Schule um die Kinder dort über das Thema zu informieren und außerdem Eisentabletten und Mebendazol - ein Wurmmittel - zu verteilen. Denn Wurmbefall ist bei Kindern in El Salvador einer der häufigsten Gründe für eine Anämie.

Beim Vortrag über Eisenmangelanämie
Beim Vortrag über Eisenmangelanämie

Als Allgemeinarzt auf dem Land in El Salvador
Die Arbeit als Allgemeinarzt/-in auf dem Land in El Salvador unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland. Ein sehr großer Teil der Patienten sind Kinder, Säuglinge oder Schwangere. Solche Patienten würden in Deutschland zu einem Gynäkologen oder Kinderarzt gehen. Nicht so hier - die Allgemeinärzte machen alle gynäkologischen und geburtshilflichen Vorsorgeuntersuchungen und ab der U2 auch alle Vorsorgeuntersuchungen der Kinder. Nur die Geburt findet in einem Krankenhaus statt - mit Entlassung am nächsten Tag. Bei Komplikationen, bei denen weitere Untersuchungen nötig sind, die in der Unidad de Salud nicht durchgeführt werden können, erfolgt eine Überweisung in ein größeres Zentrum. Ob diese dann wahrgenommen werden, hängt leider oft davon ab ob das nötige Geld für die Reise und eventuelle weitere damit verbundene Kosten vorhanden ist.

Übersichtskarte über die Region um El Zapote
Übersichtskarte über die Region um El Zapote

Auch diese Woche war wieder sehr interessant und lehrreich und ich freue mich sehr, dass ich Teil dieses Projekts sein kann!

Die Sicht aus meinem Zimmer
Die Sicht aus meinem Zimmer

 

 

 

 

 

08.07.2016:
Zum Diabetes-Projekt
Die erste Woche hier in El Salvador habe ich genutzt um mich gut einzufinden, herauszufinden wo ich mich am besten einbringen kann und die Ziele meines Aufenthaltes weiter zu planen. Meine Kernaufgabe hier wird es sein, die Versorgung von Diabetes mellitus Typ-2 Patienten zu unterstützen.

Das Arztzimmer und José
Das Arztzimmer und José
Der Ofen zum Sterilisieren der Utensilien
Der Ofen zum Sterilisieren der Utensilien

 

Das Behandlungszimmer
Das Behandlungszimmer

 

 

 

 

 

 

 

Dazu ist es angedacht, für die in El Zapote registrierten Patienten mit DM Typ-2 ein Blutzuckermessgerät zur Verfügung zu stellen und Informationsveranstaltungen zur Krankheit und der Nutzung des Gerätes zu halten. Bisher ist es uns leider noch nicht gelungen, den kompletten Teil der dazu notwendigen Spenden zu akquirieren. Eine Absage für Drittmittelgelder des bvmd‘s haben wir kurz vor meinem Aufbruch erhalten. Jetzt gilt es also, andere Möglichkeiten zu finden. Dazu haben wir bereits einige Ideen und setzen alles daran, diese erfolgreich umzusetzen!

Erste allgemeine Eindrücke
Bei meiner Ankunft war ich erstmal überwältigt mit welcher Herzlichkeit ich empfangen wurde. Sowohl die Familie von José als auch die Mitarbeiter der Unidad de Salud begrüßten mich offen und interessiert. Meine ersten

Beim Nähen eine Riss-Quetsch-Wunde
Beim Nähen eine Riss-Quetsch-Wunde

Arbeitstage verbrachte ich abwechselnd in den Sprechstunden mit dem Arzt José Viana oder mit den „Gesundheitspromotoren“ (Promotores de Salud) Sra. Zuley und Don Fermín. So konnte ich einen guten ersten Eindruck der häufigen Krankheitsbilder, des Gesundheitssystems und der Patientenversorgung in El Salvador gewinnen. Da es das in Deutschland nicht gibt und ich es als etwas sehr Positives empfunden habe, möchte ich kurz erklären was das mit den Gesundheitspromotoren auf sich hat: Ihre Aufgabe ist es, sich um die Prävention von Krankheiten in ihrem Dorf zu kümmern. Sie machen regelmäßig Hausbesuche bei den Familien um Impfungen durchzuführen, die Gewichtsentwicklung der Kinder zu kontrollieren und um die Häuser auf potentielle Infektionsquellen - wie Pfützen in denen Mückenlarven entstehen - zu untersuchen. Teil ihrer Arbeit ist es auch, die Bevölkerung über wichtige Gesundheitsthemen zu informieren. Dazu halten sie regelmäßig Vorträge in Schulen oder anderen Einrichtungen über wichtige Themen der Gesundheitsprävention. Insgesamt sind die Gesundheitspromotoren also neben den Ärzten und der Krankenpflege ein wichtiges Standbein im Gesundheitssystem in El Salvador.
Der Plan für nächste Woche ist, dass ich mit der Erhebung der Daten für die Studie zur Verbreitung der Non Communicable Diseases – also chronische, nicht-übertragbaren Krankheiten beginne und mir nochmal einen Überblick über die Situation der Diabetes-Patienten in El Zapote verschaffe.
Bisher war es für mich schon eine sehr lehrreiche und spannende Zeit und freue mich auf das was noch kommt!